Als ich tapfer weiterradelte, um den nächsten Grenzposten (kurz hinter dem Dorf Olszyna) zu erreichen und wieder nach Deutschland hinüber zu fahren, konnte ich der Versuchung einer Kaffeepause nicht widerstehen, was einige sicher verstehen werden… Ich machte also Halt in einem Lokal am Rande der Straße, die ich entlang fuhr. Und erst, als sie mich zu sich an den Tisch einluden, bemerkte ich, dass Eva und Aischa eine “etwas andere Arbeit” machen. Zwei sehr nette Mädchen, die eine Polin (23), die andere Bulgarin (32), die mich warnen. Viele Mädchen warten auf der Straße auf ihre Kunden und die Zuhälter sind nicht weit. Ich solle aufpassen und mir möglichst schnell eine Unterkunft für die Nacht suchen. Die Mädchen erzählen mir von ihren Abenteuern und Missgeschicken im Rotlichtmilieu. Auch hier werden Deutsche und Polen verglichen. Die Deutschen kommen übers Wochenende, um sich zu amüsieren, und zahlen gut. Vor den Polen müsse man sich in Acht nehmen, sie seien manchmal gewalttätig. Aber Eva fügt hinzu, dass sie nichts gegen Polen habe, sie sei ja selbst Polin. Nur sei die Gegend “dafür” bekannt. Zwei Männer kommen auf uns zu und unterbrechen unsere Unterhaltung. Sie schlagen den Mädchen vor, für sie anschaffen zu gehen. Fifty-fifty für ein Zimmer und eine Internetseite. Telefonummern werden ausgetauscht. Aber als die Burschen weg sind, sagen mir die Mädchen, dass sie lieber zusammen und auf eigene Rechnung arbeiten. Das ist sicherer. Erneut kommen Autos an. Zeit für mich, mich wieder auf den Weg zu machen. Mädchen, passt ihr auch auf euch auf. Und vielen Dank für die gemeinsame Kaffeepause! Hinterlasse einen Kommentar
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