Dieses Mal sind die Männer da, als ich in den riesigen, von Gras überwucherten Hof der Landwirtschaftsgenossenschaft (1, 2) in Pustków einbiege. Frederik erzählt mir als erster die Geschichte des Ortes. Frederik ist 18 und kommt aus Braunschweig, in Westdeutschland. Seine Eltern besitzen dort einen 70 Hektar großen Bauernhof. Aber sie mussten sich vergrößern, damit sich auch der ältere Bruder niederlassen konnte. “Mein Papa wollte schon immer Land in Polen kaufen, und das war die Gelegenheit. Denn bei uns ist es zu teuer und in Ostdeutschland ist der Boden nicht besonders gut”, erzählt mir der junge Mann. Und erklärt mir dann, dass sie die Genossenschaft mit ihren 120 Hektar Land für 150 000 Euro gekauft haben. Am 15. September 2004. “Es war eine Versteigerung. Mein Onkel war mit dabei, um uns zu helfen, denn wir selbst sprechen kein Polnisch.” Der Ankauf war möglich dank des Passes der Mama, die ursprünglich aus der Nähe von Opole kommt, aber seit rund dreißig Jahren in Deutschland lebt. Und die Familie Brandes würde gern noch mehr Land erwerben: “Heutzutage braucht man um die 500 Hektar, um anständig leben zu können”, erklärt mir Frederik. “Aber in dieser Gegend hier ist es wirklich schwierig. Zuerst sind immer die Polen dran. Es gibt ziemlich viel Korruption.” Die Brandes nehmen sich vor den Polen in Acht. “Sie haben keine Arbeit, aus diesem Grund bestehlen sie andere.” Und er zeigt mir ihren neuen Traktor, dessen rechter Rückspiegel verschwunden ist, genauso wie die Rücklichter… “Hier gibt es nur Banditen!” warnt mich der Papa von Frederik (56 Jahre). Seine zwei Töchter helfen ihm gerade dabei,
1 Kommentar zu "Die Landwirtschaftsgenossenschaft in Pustków: die Brandes"
C’est une nouvelle forme de colonisation?…même achetée en euros sonnant et trébuchants. Hinterlasse einen Kommentar
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