Anne, meine junge Gastgeberin aus Schwedt, begleitet mich bis auf die Höhe der städtischen Papierfabrik. Einst war diese Fabrik im Bereich des Papierrecyclings die wichtigste Fabrik Europas, wie mir Annes Vater erzählte, der hier arbeitet. Danach wende ich mich nach Gartz an der Oder, ca. 20km weiter nördlich. Unterwegs passiere ich einige kleine Gemeinden wie die von Friedrichsthal, wo der Tabakanbau eine große Rolle spielte. Mehrmals habe ich die Gelegenheit, die riesigen Scheunen zu bewundern, die zum Trocknen der Tabakblätter dienten. In Gartz angekommen, erahne ich angesichts der imposanten Bauwerke den vergangenen Reichtum der Stadt… Wie ich erfahre, war Gartz, das heute 2.000 Einwohner zählt, im Mittelalter eine Hansestadt, ebenso wie Frankfurt (Oder). „Was der Stadt ihren Reichtum sicherte“, erzählt mir Herr Arndt vom Förderverein für die Region Gartz (Oder) e.V., war unter anderem „eine Eisenkette, die quer über die Oder gespannt war. Es musste ein Zoll an die Gemeinde entrichtet werden, woraufhin diese die Kette heben ließ und den Schiffen die Durchfahrt gewährte“. Schwer vorstellbar heutzutage, doch offensichtlich war diese List durchaus rentabel. Bereits im 13.Jh besaß die Stadt einen Stadtmauer-Ring mit steinernen Mauern, Festungsgraben und Palisaden. Reste dieser Stadtmauer sind hier und da noch sichtbar, insbesondere im Norden der Stadt. Natürlich darf das Stettiner Tor an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, welches sich zwischen dem Rathaus und dem kleinen «Ackerbürgermuseum» befindet.
3 Kommentare zu "Im prächtigen Gartz an der Oder"
Tous les moyens sont décidément “bons” pour prélever des taxes en tout genre! Bartz? ;) ![]() Gartz! :) Hinterlasse einen Kommentar
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