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Einsortiert unter (Allgemein) von traduction.allemand am 15-08-2007

Wenn die Leute hier von der Fähre sprechen, dann nie ohne eine gewisse Belustigung. Das liegt daran, dass man schon ein Weilchen auf sie wartet. Herr Skor vom Verein “Bez Granic – ohne Grenzen” kennt sich damit aus. “Die Deutschen wollten die Fähre, um eine alte Tradition wieder aufleben zu lassen. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts verband sie die Gehöfte der heute polnischen Seite mit den Feldern der heute deutschen Seite. Später, zu Beginn des 20. Jahrhunderts, beherbergten Hotels und Restaurants die Touristen, oft Berliner, die zum Baden gekommen waren. Durch den Zweiten Weltkrieg wurde die Fähre zwischen beiden Seiten abgeschafft. Bis 1990. “Dann haben die Deutschen 1992 beschlossen, sie wieder in Betrieb zu nehmen, aber die Polen verhielten sich ablehnend”, erklärt mir Herr Skor. “Erst 2004 haben sie das wirtschaftliche Interesse verstanden, dass die Fähre ihren Märkten neue Konsumenten bringt.”

Es folgen die Formalitäten und ein langer Weg der Diplomatie. “Zu jeder Wahl in Polen wird das Thema wieder neu aufgegriffen, denn die alte Regierung wird immer von einer neuen abgelöst.”, erzählt mir Herr Skor nicht ohne eine gewissen Belustigung. “Kurz vor Weihnachten 2006 erfuhren wir die gute Nachricht: zustimmende diplomatische Vermerke auf deutscher wie auf polnischer Seite, die Vorbereitungen für die Einrichtung einer Fährverbindung können losgehen!”

Aus finanziellen Gründen ist die polnische Seite für den Bau der Anlagen zuständig. Die für März geplante Einweihung musste auf Juni verschoben werden, schließlich auf den Herbst. Und - Ironie der Geschichte - diesmal kann niemand sagen, die Polen hätten sich nicht an den Termin gehalten. Denn es war ein deutsches Bauteil, das zum Weiterbau fehlte…

Auf jeden Fall freut man sich hier wie dort auf die Fähre, ob sie nun am 2. September oder Anfang Oktober eingeweiht wird.



2 Kommentare zu "Die Fähre zwischen Güstebieser Loose und Gozdowice"
fr hervé am 22. August 2007 um 23:27

En France , on a un Ferry philosophe, tandis que nos amis allemands et polonais doivent être philosophes en attendant leur ferry…

de Richter am 20. Oktober 2007 um 16:14

Es ist der 20. Oktober und die Sonne scheint , so als wolle sie den Fährbeginn in ein Neues Licht stellen.
Es sind viele Leute gekommen und von dem Einen oder Anderen hörte man , was doch alles so passiert - vor einem halben Menschenleben seien Sie genau von der Anderen Seite her gekommen und nun gibt es wieder eine Fähre…
Egal , die Geschichte hat schon so Ihre Eigenheit , ich war überrascht , daß so viele Interresierte Mitmenschen dem Spektakel beiwohnten.
Und als das Ungetüm - von Polnischer Seite - dann am Märkischen Ufer festmachte , gab es Beifall.
Leute , so was hab ich noch nicht erlebt : Es ist halt so , Verständigung ist keine Sache der Sprache - ich finde es nur Richtig , daß man Gut - nachbarschaftliches fördert und aktiv betreibt , denn Einigkeit macht bekanntlicher Weise stark. Mögen so viele Versionen und auch Visionen in Erfüllung gehen , im Guten miteinander zu leben , lieben und Arbeiten.
In diesem Sinne , allen die mit der Fähre in Verbindung stehen - Danke !

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