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Einsortiert unter (Allgemein) von traduction.allemand am 15-08-2007

Beim Frühstück erzählte mir Frau Raasch mitten in einer Diskussion um das Schulsystem, das heute so viel weniger anziehend sei als das der DDR - für die Kinder wie auch für die Muttis - von einem grenzüberschreitenden Projekt. “Die machen viele Dinge mit Polen und entwickeln auch Jugendprojekte.”

Auf diese Weise übrigens stellt sich “Bez Granic – ohne Grenzen” vor: ein Projekt, das es sich zum Ziel gemacht hat, die Zusammenarbeit zwischen deutschen und polnischen Gemeinden in der Oder-Grenzregion zu entwickeln, die kulturelle Identität und den wirtschaftlichen Zusammenhalt zu stärken, indem man insbesondere auf touristisches Marketing setzt. Das war 2004. Seither hat die Initiative den Namen “Eurodistrict Oderland-Nadodrze” (EDON) und hat im Rahmen des EU-Programms INTERact unter dem Namen “Border Crossing” Unterstützung aus Brüssel erhalten. Herr Pfeil, Koordinator von Border Crossing, erklärt mir, dass die Initiative sich bemüht, ein europäischer Zusammenschluß der territorialen Zusammenarbeit zu werden. Aber das spielt keine Rolle, hier sprechen nach wie vor alle von “Bez Granic”; die Leitlinien bleiben ohnehin die gleichen: 25 deutsche und polnische Kommunen, die sich über ein Gebiet von 4300 km² erstrecken, kooperieren miteinander, um gegen die hohe Arbeitslosigkeit, die unzureichende Infrastruktur und den Bevölkerungsrückgang in der Region zu kämpfen - und um das touristische und wirtschaftliche Potential dieser zwischen Berlin, Stettin und Posen gelegenen Region zu entwickeln. “Inzwischen wird unser Symbol wiedererkannt”, sagt mir Herr Pfeil, während er mir die Odernixe, auf polnisch Syrenka, zeigt. Diese ist mir nicht unbekannt: sie markiert die Radwanderwege entlang der Oder…

Im Nachbarbüro berichtet mir Herr Skor, der Vereinsvorsitzende, noch ein bisschen mehr: “Unsere Struktur ist vielseitig. Wir haben den Status eines Vereins, einer interkommunalen Kooperation und eines Wirtschaftsunternehmens. Damit können wir überall gleichermaßen präsent sein und hoffen so unser Ziel zu erreichen, nämlich dass im Jahr 2013 keine externen Zuschüsse für die Region mehr nötig sein werden.” Ihm zufolge spricht die Oderregion die Menschen an, erst recht nach dem Hochwasser von 1997. “Wir haben uns entschlossen, den Tourismus zu einem Schwerpunkt unserer Zusammenarbeit mit den Polen zu machen. Hier in der Region herrscht Aufbruchstimmung in der Branche und es ist leicht, wirtschaftliche Brücken von beiden Seiten der Oder zu schlagen.” Der erste Schritt auf einem langen Weg für Herrn Skor, der mir schildert, dass diese interkulturelle Arbeit auch nicht immer leicht sei, da sich jeder entsprechend seiner unterschiedlichen kulturellen Herkunft verhalte.

Nichtsdestotrotz reihen sich die Initiativen aneinander, um die Oderregion bekannt zu machen, sie zu beleben und Arbeit zu schaffen - mit der Aussicht, die bestehenden Projekte enger miteinander zu verknüpfen. Noch einmal stellt man mir das Rezeptbuch “Oder Culinarium” (ISBN 978-3-930745-02-9 ; Editions Edisohn 2007) vor. Ich hatte es bereits im Frauencafé in Groß Neuendorf einmal durchgeblättert, wo Frau Rindfleisch mir erklärt hat, dass es sich um Rezepte handelt, die auf regionalen Zutaten beruhen. Guten Appetit?!



1 Kommentar zu "Es war einmal: “Bez Granic – ohne Grenzen”"
fr hervé am 22. August 2007 um 23:18

Ce n’est pas toi, la sirène de l’Oder qui suit les pistes cycables longeant l’Oder?…
Plus sérieusement, ces projets montrent bien que pour certains la frontière n’existe déjà plus, et c’est formidable!

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