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Aug
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Einsortiert unter (Allgemein) von traduction.allemand am 13-08-2007

Gemeinsam mit Ilona und Hans-Joachim entdecke ich die wechselhafte Geschichte der Stadt, denn das “Kulturhaus” von Küstrin-Kietz hat extra seine Türen geöffnet, um uns diesen Besuch auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten - dienstags 13-17 Uhr und donnerstags 8-14 Uhr - zu ermöglichen.

Die von Pflanzen überwucherten Ruinen, die Hans-Joachim und ich schon vom Rad aus auf polnischer Seite bemerkt haben, lassen sich erklären: Der Markgraf Johann von Brandenburg hatte dort im 16. Jahrhundert seine Residenz errichtet, und sein Schloß mit Festungsmauern von 8 m Höhe und Bunkern schützen lassen. Zunächst Garnisonsstadt der Hohenzollern (1630), dann des Staates (1860), hat das, was man hier die “Wiege des preußischen Militarismus” nennt, dem Zweiten Weltkrieg an der deutsch-russischen Front nicht standgehalten. Zu einem Großteil zerstört, wird die alte Siedlung mit Hilfe europäischer Fördergelder wieder aufgebaut.

Während die Polen versuchen, einen touristischen Anlaufpunkt um das frühere historische und heute verschwundene Zentrum zu schaffen, scheinen die Deutschen angesichts der Anstrengungen, die nötig sind, um die alten Kasernen entlang der Oder zu sanieren, aufzugeben. Deutsche Infanterie-Kasernen, die dann von den Russen übernommen wurden. Hans-Joachim erinnert sich an diese Zeit, als die Russen wie die Könige in den Kasernen lebten, während im Dorf die Regale im Konsum mehr als leer waren. Nichtsdestotrotz war das Verhältnis zu den Einwohnern gut.
Mit der Wiedervereinigung hat sich alles geändert. Die Russen sind abgezogen, 1991 hat das Dorf seinen ursprünglichen Namen zurückerhalten (Küstrin-Kietz statt nur Kietz), der an die Ursprünge der Stadt erinnert, und 1992 wurden die Eisenbahnbrücke und eine Fußgängerbrücke zwischen Deutschland und Polen wieder geöffnet. “Sie bauen noch eine weitere Brücke”, sagt mir Hans-Joachim, “aber das bringt nichts, die Warteschlangen an der Grenze sind nicht mehr so lang, und im nächsten Jahr gibt es die Grenze nicht einmal mehr.” Und dann zeigt er mir die Überreste der Holzbrücke, die beide Seiten verband. Zu viele Brücken hier und nicht genügend dort…



6 Kommentare zu "Die merkwürdige Geschichte von Küstrin-Kietz"
fr Valérie am 14. August 2007 um 17:57

Tous ces “laisse” me laissent rêveuse… Tu te germanises à grands pas! Allez, un peu de pédanterie bien française: “faire entourer”, “se faire reconstruire”, c’est bien aussi. Ce qui n’enlève rien à tes posts: tout ça est passionnant!

de Ulf Grieger am 14. August 2007 um 18:53

Bon soir Madame, vous savez une impression seulement en blanc et noir de Küstrin. Mehr erfahren Sei auf der Seite http://www.vfdgkuestrins.de/ Küstrin war ja auch mal französisch. Aber Ihr Deutsch ist gut! Respekt!

fr hervé am 19. August 2007 um 23:21

Des casernes russes abondonnées, il en existe plusieurs aux alentours de Weimar. De quoi loger pas mal de sans- abrits!

pl dróżka am 31. Dezember 2011 um 18:11

obiekt super,stoji i niszczeje,a można by było coś tam zrobić

de Andy Steinhauf am 4. November 2012 um 21:29

Ein sehr schöner Bericht und auf den Zustand der Artillerie(!)-Kaserne bezogen leider immer noch sehr aktuell…

de XD-111 am 29. Januar 2013 um 23:05

Wie kann man behaupten, die “Russen” hätten in den Kasernen wie die Könige gelebt?

Erstmal waren es Sowjets, keine Russen.

Zweitens haben allenfalls Kommandanten gelebt wie die Könige. Und auch das nur gemessen an den Verhältnissen ihrer Heimat.

In fast allen Kasernen war es üblich, dass sich mindestens zwei Offiziersfamilien eine kleine Wohnung teilen mussten und das war noch Luxus. Die Wehpflichtigen lebten in den meisten Kasernen wie die Tiere, wenn nicht noch schlimmer.

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