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Einsortiert unter (Allgemein) von traduction.allemand am 04-08-2007

Das Europäische Begegnungszentrum in Ratzdorf

Tolles Hotel mit Restaurant und Panoramaterrasse, aber niemand an der Rezeption und überhaupt ist kein junger Mensch in Sichtweite. Selbst die Jugendlichen interessieren sich kaum für diesen Ort. Und dennoch mangelt es dem Bürgermeister, Henry Bergel, nicht an Ideen.

Herr Bergel erklärt mir lang und breit seine Vorschläge, in der Hoffnung, dass er mich meinen Notizblock bis auf die letzte Seite voll schreiben sieht.

Nach langer Vorrede über die Symbolkraft des gewählten Ortes - an der Mündung von Oder und Neiße, zwischen Ost und West, in einer Region, die Perspektiven braucht – erinnert er an den schwierigen Aufbau des Zentrum durch EKO Stahl im Jahr 1996, dann über die Spekulationen der Dorfbewohner über das neue Gebäude. „Das war für mich ein wenig schwierig, als ich hier angekommen bin, denn ich sollte das Personal für das Zentrum und das Hotel mit Restaurant einstellen, das eingerichtet wurde, um den Verein zu finanzieren“, erklärt er mir. „Die Kandidaten waren nicht informiert und kamen für Stellen als Monteure und Mechaniker. Und ich, ich suchte doch Köche und Reinigungspersonal.“ Eine gewisse Frustration machte sich breit. Herr Bergel bekennt, dass das Verhältnis zu den Dorfbewohnern besser sein könnte.

Wie auch immer, er hat noch andere Pläne im Hinterkopf. Zum Beispiel den Bau einer Brücke über die Neiße, die den Polen den Zugang zum Europäischen Zentrum erleichtern würde. Nichts weiter als eine kleine Brücke für Fußgänger und Radfahrer…nicht zwangsläufig eine „bridge of peace“ wie es eine Zeit lang zur Debatte stand. Bloß eine Brücke. Um das Zentrum wirklich europäisch zu machen.

Denn momentan ist es doch eher ruhig hier. Die 60 Betten sind nicht belegt. Herr Bergel erklärt mir, dass die Struktur, das heißt fünf Angestellte und fünf Auszubildende, nicht ausreicht, um ganze Ferienlager zu beherbergen. „Das wäre too much!“

Und er fährt mit dem nächsten Projekt zur regionalen Einheit, auf deutscher wie auf polnischer Seite, fort. Hier wie dort gibt es keine Industrie mehr und die Landwirtschaft funktioniert auch nicht. Aber die Landschaft ist einzigartig. Auf diesem Gebiet, dem Tourismus, muss man etwas unternehmen. Und man sollte anmerken, dass die Region, was den Tourismus betrifft, vergleichbar mit dem Bayern der 60er Jahre ist.

Herr Bergel sprudelt nur so vor guten Ideen. Aber die Umsetzung erscheint schwierig. Er spricht gerne über ein jährliches Fest für die Kinder aus beiden Ländern, über das Mündungsfest, das auch den regionalen und partnerschaftlichen Zusammenhalt unter den Nachbardörfern ankurbeln soll. Und als ich anmerke, dass ich das ein wenig mager finde, wie die Lokalitäten genutzt werden, fügt er hinzu, dass diese von Firmen für die Veranstaltung von Seminaren in Anspruch genommen werden. Vor allem Seminare von deutschen Firmen finden dort statt. Und dann natürlich die Fahrradtouristen auf Durchreise.

Zusammengefasst: Das im Jahr 2000 eingeweihte Europäische Zentrum ist noch in der Entwicklung. Vielleicht können ja der Bau einer Brücke sowie der Eintritt Polens in den Schengener Raum, die Europäer dazu veranlassen, sich hier zu treffen.



5 Kommentare zu "Das europäische Begegnungszentrum in Ratzdorf"
de hugo am 7. August 2007 um 18:49

von einer fee
erzählt die legende,
einer radfahrenden,
die kraft ihres magischen wesens
menschen und sogar landschaften
zu leben erweckt.
kaum angekommen
erwachen menschen und deren schatten,
helleren und dunkleren.

sonniglich,
damit sich diese welten öffnen,
für uns , glücklich neugierigen
bringt sie warmes licht,
zu orte, ungeahnte orte,
gleich der erinnerung
einer ahnung
des noch nicht vergessenen.

die legende erzählt,
dass bei regen stets
ein wunderschöner regenbogen erschien,
über der radfahrenden fee

fr Apolline et Pascale am 7. August 2007 um 21:18

Tu ne parles pas de la potion magique?
Bonne nuit.
A+

fr hervé am 7. August 2007 um 23:36

Attention: le touriste lambda est en général peu respectueux de la nature…pas plus que les exploitants des mines à “ciel ouvert”

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