Ratzdorf ist ein Ort mit ungefähr 300 Einwohnern. Hier machen wir, Vivien und ich, Halt. Nachdem wir an einigen Türen geklingelt haben, werden wir bei der Familie Schulze empfangen. Man hat uns gesagt, Katrin Schulze kenne die Geschichte des Dorfes sehr gut. Und es stimmt, die ganze Familie kann uns Geschichten des Dorfes erzählen. Vier Generationen unter einem Dach und ein beispielhafter Zusammenhalt: beeindruckend und verführerisch. Wir verbringen den Abend mit der Dorfjugend, die Katrin für uns zusammengetrommelt hat. Wir sprechen über die Angelei, die nützliche Fahrerlaubnis, um das Dorf zu verlassen, über die Entscheidung zwischen Wehr- und Zivildienst nach dem Abitur, über Schulen, die zumeist nur Russisch als Fremdsprache anbieten und nicht Polnisch, und wieder über das Angeln. Wenn Polen im Schengener Abkommen sein wird, können die Jugendlichen mit ihrem Boot an der anderen Seite des Flusses anlegen. Zum Angeln bedarf es jedoch eines Angelscheins, sowohl auf der deutschen als auch auf der polnischen Seite. Es gibt noch keine gemeinsame deutsch-polnische Anglervereinigung, aber vielleicht werden das die Jugendlichen in Angriff nehmen?!
2 Kommentare zu "Ratzdorf: Ein Dorf für die Großen und die Kleinen"
Olaf am 3. August 2007 um 11:59
Ist Ratzdorf kurz vor der Öffnung der Grenze immer noch ein Haupteinfallstor für Flüchtlinge, die über die Neiße kommen? J’ai, moi aussi , connu 4 générations sous le même toit…dans mon enfance. Hinterlasse einen Kommentar
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