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Archiv für den 25. August 2007

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Einsortiert unter (Allgemein) von traduction.allemand am 25.08.2007

Die eingefleischtesten Fans des Veloblog wissen es schon: die letzte Woche Veloblog, diese Woche, wird nicht wie die anderen sein. Von Mitte Juli bis jetzt war ich alleine auf der Suche nach kleinen Geschichten, fuhr von Dorf zu Stadt, von Deutschland nach Polen und zurück und erzählte dabei jeden Tag, was mir die Bewohner, meine Gastgeber oder andere Menschen der Region erzählten. Das Ganze mit dem Ziel, diese so oft verkannte und fehlbeurteilte Oder-Neiße-Region bekannt zu machen, ebenso aber auch die Leser des Veloblog und die Bewohner, die ich traf, dazu zu bringen, die Grenzregion als ein Ganzes zu sehen und nicht als zwei Regionen am Rand ihres jeweiligen Landes.

Mehrfach sagte man mir, dass das Veloblog-Projekt großartig, ich aber sehr blauäugig sei, so alleine zu reisen. Oder aber man fragte mich, ob es möglich sei, sich mir anzuschließen. Ich habe nichts gegen gute Gesellschaft, aber für das Veloblog musste ich allein sein, nicht aus Sorglosigkeit, sondern aus Erfahrung. Es ist wirklich viel leichter, Menschen kennen zu lernen und um Unterkunft zu bitten, wenn man allein ist als wenn man in einer Gruppe ist. Außerdem entwicklet sich in einer Gruppe immer eine gewisse Gruppendynamik, sodass sich die Offenheit nach außen reduziert.

Da eines der Ziele des Veloblogs jedoch auch ist, die Region bekannt zu machen, habe ich entschieden, die Neugierigen und Fans mich in der letzten Woche begleiten zu lassen, um die Grenzerfahrung in immer noch gleich spontaner Weise zu machen, im Treffen mit dem Anwohner, mit Schlafsack und Isomatte. Mehr zu Fuß als mit dem Fahrrad, damit jeder, von nah oder fern, sich der lustigen Karawane anschließen kann.

Die ersten Motivierten (sollten die Mädchen mutiger sein?) standen gestern in Stettin in den Startlöchern. Andere werden auf dem Weg zu uns stoßen. Von hier oder von anderswo, ich hoffe, dass auch sie schöne Geschichten für das Veloblog sammeln, diese faszinierende Region entdecken werden und dass wir am Ende der Woche die Ostsee gutgelaunt erreichen.

Wer sich uns anschließen möchte, nehme bitte Kontakt mit dem Webmaster auf. Ihr bekommt dann meine Nummer, um genau zu wissen, wo wir gerade sind.



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Einsortiert unter (Allgemein) von traduction.allemand am 25.08.2007

Hier schreibt Melanie:
Der Mitreisende im Zug Richtung Stettin hatte vom Veloblog-Projekt im Radio gehört, das deutsche Touristen-Ehepaar hatte in der örtlichen Zeitung davon gelesen… Die Ankunft von Charlotte in Stettin war gut angekündigt worden. Die letzten Stettiner, die noch nicht auf dem Laufenden waren, wurden am frühen Abend von Stelzenläufern informiert. Der Begegnungstag war dann ein echter Moment interkulturellen Austauschs: Franzosen, Deutsche und Polen entdeckten das Veloblog, diskutierten mit Künstlern des Theaters und ließen den Abend bei Soulmusik und einer Runde Volkstanz ausklingen. Die überschäumende Energie dieses Abends beeindruckte die Besitzer des Brama Jazz Cafés, das, so der Journalist Uwe Rada, “einer der angesagtesten Orte der Stadt” ist.

Hier schreibt Olaf:
Szczecin! Endlich habe ich die Möglichkeit, persönlich am Veloblog teilzunehmen, nachdem all die Geschichten meine Neugier geweckt hatten. Auf dem Weg zum Treffpunkt - dem Brama Jazz Café - entdecken wir rote Linien: Sollen wir Ihnen vielleicht folgen? Sie werden letztlich eine wichtige Rolle bei unserer Schatzsuche durch die Stadt spielen. Nachdem die Teilnehmer sich gestärkt und kennengelernt haben, erläutert Oleg ein letztes Mal die Spielregeln: Bilder von verschiedenen Orten in der Stadt mit dazugehörenden Fragen. Wir müssen also die Stadt erkunden und manchmal sogar direkt Stettiner ansprechen (ein Teil der Fragen ist auf Polnisch: Also gut, das ist zwar schwieriger… aber auch kommunikativer!). Und wenn man eine Frage nicht versteht (weil sie auf Polnisch ist), kann man auch die Passanten antworten lassen! Wir lernen zum Beispiel, das der Hai des “Christopher Colvmbvs” “Rakin” heißt und noch viele weitere kleine Anekdoten. Wir wollen immer mehr erfahren: Wer war diese Anna Jagiellonka, die im 15. Jahrhundert gelebt hat? Und was ist mit dieser unerwarteten Gedenktafel, die Alfred Döblin gewidmet ist…

Hier schreibt Pauline:
Endlich angekommen! Nach einer Reise aus Frankreich, die länger dauerte als erwartet, zeigt sich das Brama Jazz Café kontrastreich: Auf der Terrasse sitzen hippe junge Leute, während sich im Innern des Cafés Geschlechter und Generationen mischen. So hatte ich mir den Veloblog vorgestellt: Er bringt Menschen zusammen, die sich ein paar Stunden vorher noch nicht kannten. Ein sympathischer Abend also, mit interessanten Begegnungen, wo man selbst am anderen Ende der Welt gemeinsame Freunde entdeckt! Ich habe die Stadt noch nicht gesehen, habe aber schon einen sehr guten Eindruck ihrer Bewohner: offen und gastfreundlich. Ich möchte mich bei der Familie bedanken, die mich vom Bahnhof zum Brama Jazz Café gebracht hat, ohne mich zu kennen… Bis bald auf der nächsten Etappe! und die Erfahrung mit Rucksäcken

Hier schreibt Virginie:
Das angesagteste Café der Stadt, eine super erfolgreiche Stimmungsmacherin, zwei begeisterte Volkstanzanhänger, ein Journalist auf Diät, zwei Fahrräder, eine sehr gastfreundliche Jugendherberge, zwei Paare, die Fans des CouchSurfings sind, die besten polnischen Stadtführer, ein Fernsehteam, das es sehr eilig hat, eine Engländerin aus Berlin und ungefähr hundert Flyer zum Verteilen, eine große Leipzig-Liebhaberin, vier Stelzenläufer, eine Hängematte, ein Fotograf, der erscheint…und verschwindet, eine Gruppe von Improvisationstänzern, die ihre Stadt in Bewegung bringen will, mindestens sechs Hochzeiten, Charlotte und ich… das war der letzte Begegnungstag des Veloblogs in Stettin. Dziekuye !



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Leszek führt mich direkt in das Büro der Euroregion Pommern, wo der Direktor, nachdem er sich mit den Zielen des Veloblogs und dem zu organisierenden Begenungstag bekannt vertraut gemacht hat, mir empfiehlt, Zbigniew Jakobsche aufzusuchen, den Leiter der Jugendherberge. Dieser würde mir Obdach geben und könne mir helfen, eine Rallye zu organisieren, um die Stadt zu entdecken.

Vom Kaffeetrinken im Garten zu Presseterminen organisiert sich der Tag des 25. August im Gespräch wie von selbst. Zbigniew Jakobsche greift nur kurz zum Telefon und hopp, alles organisiert sich wie von Zauberhand. Langsam, aber sicher, ohne Termine, natürlich, auf den letzten Drücker. Kleine Kraftprobe für die Nerven, nach einem Monat Bummelei diese andere Art des Arbeitens zu entdecken… Wirklich genauso effektiv, wenn ich mal von den Momenten absehe, die mit unentschlossenem Warten vergangen sind.

Zwei Stunden vor Ankunft der ersten Teilnehmer ist alles bereit: Stadtrallye, dankenswerterweise von Olek organisiert, Preise für die besten Spieler, gesponsort von der Jugendherberge, und Zimmer für die Leute, die nach den Festlichkeiten noch bleiben wollen.

Und Pawel, Fotograf, den ich in Görlitz kennen lernte, hat auch sein Teil übernommen und das Abendprogramm wie ein Profi organisiert. Innerhalb von drei Tagen. Eine wertvolle Hilfe… für einen tollen Abend!

Die einen kommen aus Berlin, die anderen aus Frankreich, und noch andere haben über die am frühen Abend von den Engagiertesten in den Straßen verteilten Veloblog-Flyern von den Begegnungstagen erfahren. Wieder einmal ein wundervoller Begegnungstag. Jeder ist eingeladen, seine Eindrücke auf Veloblog zu hinterlassen, der sich wieder einmal für andere Tipphände öffnet.

Ich für mein Teil bewahre Form und Lächeln, dankbar allen, die sich am Projekt beteiligen und glücklich, diese kleine Truppe im Brama Jazz Café in Freude und guter Laune versammelt zu sehen. Ich bin bereit für die letzte Woche und lade wie immer alle Leserinnen und Leser des Veloblog zu Kommentaren ein!



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