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Archiv für den 20. Juli 2007

Jul
20
Einsortiert unter (Allgemein) von traduction.allemand am 20.07.2007

Vielen Dank allen Mitstreitern, die hierher gekommen sind, für ihre Freude, gute Laune und netten Worte! Die Personen, die bei dem Begegnungstag dabei waren, können selbstverständlich unten ihre Kommentare hinzufügen, wenn sie möchten!
Und diejenigen, die mehr Informationen und brisante Einzelheiten wünschen: es gibt die Möglichkeit, einen Beitrag auf RFI Berlin zu hören (zwischen 18 und 19 Uhr, 21.07.) oder die Sächsische Zeitung zu lesen, oder auch die Presseschau des Veloblog zu konsultieren…

Es ist jetzt schon ziemlich spät. Während ich schreibe, haben sich alle schon schlafen gelegt, kostenlos aufgenommen in der WG von Steffen vom Verein Wir°My, dem Partnerverein, mit dem das Abenteuer gleich morgen weitergeht, Richtung Bad Muskau, ungefähr 60 Kilometer nördlich von Görlitz-Zgorzelec.



Jul
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Einsortiert unter (Allgemein) von Charlotte am 20.07.2007

Hier schreibt T.1

Es war ein schöner erlebnisreicher Abend, der durch sein reichhaltiges Programm viel Freude und Spaß bereitet hat. Sowohl die künstlerischen Darbietungen als auch die Monkey Brains sorgten für einen gelungenen Begegnungstag, an dem neben Polen, Deutschen und Franzosen noch weitere Nationen teilnahmen. Ich hoffe, der nächste Begegnungstag am 11.08. in Frankfurt an der Oder wird ebenso ein Erfolg. Weiterhin eine gute Reise und viel Spaß bei diesem abwechslungsreichen Projekt. Viele Grüße, T.1

Frank J.:
Mein Tag in Görlitz-Zgorzelec?
Ich schreibe diese Worte während ich im Connex nach Cottbus sitze und mich fühle wie Steve Coogan in Coffee&Cigarettes: „I love your coat.“ „Aren’t you going to be a little bit warm? It’s about 85 outside.” “No, I take it off when I go out. It’s just the air conditioning.”
Aber von Anfang an:
Nach vier Stunden Schlaf, vier Stunden Fahrt und einigem Orgakrims war ausreichend Zeit (sagen wir vier Stunden) um sich die Füße beim Stadtspiel platt zu laufen. Dank einer tollen Team-Partnerin (Ania) haben wir unsere sonnenunterstützte Faulheit überwunden und beispielsweise die Treppenstufen zum Kino im „Dom Kultura“ gezählt (54, unsere Schätzung im Vorfeld 186), die Breite des dicken Turms in Armlängen herausgefunden sowie uns geduldig in die Schlange eingereiht, um unsere 5 Zlotys gegen einen Elefanten-Luftballon zu tauschen.
Die anderen Programmpunkte des Begegnungstages musste ich auf Grund persönlicher Verpeiltheit leider ausfallen lassen, aber ich weiß jetzt, das Görlitz-Zgorzelec eine kleine Stadt mit schönen unsanierten Häusern und netten Leuten ist, die einen Besuch mit mehr Zeit verdient hat, so dass ich sicher nochmal herfahren werde.
Bleibt zu sagen dass das Stadtspiel sicherlich einer der schönsten Wege ist, eine solche Stadt kennen zu lernen. Daher nochmal ein großes Dankeschön an Steffen fürs Vorbereiten und Charlotte für den Begegnungstag an sich.



Jul
20
Einsortiert unter (Allgemein) von traduction.allemand am 20.07.2007

Eine Stadtrallye (2, 3, 4), organisiert vom Verein Wir°My, ein Schauspiel-Event, aufgeführt vom Verein Deltoidea, sowie ein Pantomimenstück von Barbara und Elkin zum Thema Grenze (1, 2), das Ganze gefolgt von einem Konzert der MonkeyBrains (1, 2, 3, 4): so war das Programm angekündigt und so geschah es.

Das, was ich selbst von diesem ersten Begegnungstag in Erinnerung behalten werde, ist die wachsende Interaktivität des Veloblogs. Meine ursprüngliche Idee, “soziale Verbindungen zu knüpfen”, scheint doch nicht so skurril zu sein und nimmt langsam Form an.

Das zeigen die Emails, die ich erhalte: anscheinend interessieren sich immer mehr Menschen für das Veloblog. Dazu ein kleiner Hinweis von mir: viele Bemerkungen und Fragen, die mir gestellt werden, wären sicher auch für andere Lesende/Schreibende des Veloblogs interessant. Zögert also nicht und benutzt die “Kommentar”-Funktion, um eure Anmerkungen zu schreiben. So habt ihr auch die Chance, verschiedene Antworten zu erhalten und nicht nur meine…

Genauso zeigt das auch die Anwesenheit von Menschen, die ich auf dem Weg getroffen habe, an diesem Freitag in der Neißegalerie. Ob das nun Frau Meusel vom Kloster Sankt Marienthal ist, meine bezaubernden Gastgeber in Görlitz oder Barbara und Elkin, die ich in Großhennersdorf getroffen habe, für mich war es zauberhaft, diese Personen an einem Ort vereint zu sehen. Genauso zauberhaft war es, ihnen einen Teil des Veloblog-Teams an Ort und Stelle vorstellen zu können. Ich glaube, es sind diese verknüpften Bekanntschaften, die mich am stärksten fasziniert haben.

Ich muss sagen, für jemanden, der nicht für’s Organisieren schwärmt, hatte ich davon genug! Von morgens bis abends musste ich mich um einen reibungslosen Ablauf kümmern und den Wünschen der Presse nachkommen. Natürlich habe ich auch Spaß daran gefunden und mich so arrangiert, dass ich soweit wie möglich dem angebotenen Programm folgen konnte. Dennoch konnte ich der Versuchung nicht widerstehen, die interaktive Karte auszuspielen, und habe das Blog denen geöffnet, die in Görlitz waren (1, 2). Dieses Mal sind sie es, die euch in ihrer Muttersprache vom Begegnungstag erzählen, so wie sie ihn erlebt haben!



Jul
20
Einsortiert unter (Allgemein) von traduction.allemand am 20.07.2007

Der Tag wird lang werden, aber Helga und Eberhard haben mir ein Superfrühstück in ihrem Garten bereitet: ihre Gastfreundlichkeit ist wirklich fantastisch, ich kann das Haus nur allen Durchreisenden der Region empfehlen!

Und es ist jetzt sicher, meine zwei Gastgeber werden heute Abend mit von der Partie sein, beim Begegnungstag in der Neißegalerie. Aber vorher muss ich mich eiligst auf den Weg machen: Helga hat ihrem Chef vom Veloblog erzählt, und jetzt erwartet mich der Direktor des Schlesischen Museums in seinem Büro. Markus Bauer hat begonnen, sich für Schlesien zu interessieren, nachdem ihn die Tatsache geärgert hatte, dass selbst in den 80er Jahren das Thema noch zum alleinigen Jagdrevier der konservativen Rechte gehörte. Der ausgebildete Historiker zeigt sich meinen Fragen ziemlich aufgeschlossen und erzählt mir die Geschichte des Schlesischen Museums.

Alles beginnt mit dem Wieso und Warum sich das Museum in Görlitz befindet: “eine sehr politische Frage”, warnt mich Markus Bauer, der Direktor des Museums, gleich zu Beginn. “Man ist sich nicht einig darüber, ob Görlitz zu Schlesien gehört oder nicht.” Und er erklärt mir die Beziehungen innerhalb der Region Oberlausitz, zu der Görlitz und Schlesien gehören, im Detail, nachdem wir einmal über Napoleon hinaus sind.

Dann stellt mir der Museumsdirektor den Vorgang dar, der zur Eröffnung eines Museums über Schlesien führte: “Alles begann in den 50er Jahren, mit den aus Schlesien vertriebenen Deutschen, aus einem Gebiet, das heute zu Polen gehört. Die Schlesier, wie man sie nennt, haben in den neuen deutschen Städten, in die sie vertrieben wurden, sogenannte “Heimatstuben” gegründet. Man traf sich zu Hause oder in einem Café… oft gemäß dem Herkunftsort. So gab es zum Beispiel in Köln eine Heimatstube der großen Gemeinde aus Breslau (Wrocław). In den 70ern entwickelte sich eine Debatte über die Zukunft der Heimatstuben und anderer kleiner örtlicher Museen, die sich der schlesischen Kultur widmeten: was sollte aus ihnen nach der ersten Generation von Vertriebenen werden?”

So entstand der Wunsch, ein zentrales Museum zu eröffnen. Zu Beginn war Hildesheim, nicht weit von Hannover, im Gespräch, da in dieser Region viele Schlesier leben. Dann wurde Gerhard Schröder an der Spitze von einer rot-grünen Koalition Ministerpräsident von Niedersachsen und setzte dem Projekt ein Ende. “Das Museumskonzept war damals ziemlich fragwürdig, da es die Schlesier als ein Volk im Exil darstellte”, bemerkt Markus Bauer. “Ein Museum für zeitgenössische schlesische Kunst stand auch auf dem Plan, hätte die schlesische Gemeinschaft aber stärker als alles andere in sich selbst abgeschottet. Die Kinder der Schlesier fühlen sich aber nun vor allem bayrisch, sächsisch usw.” Kurz, das Projekt für ein Museum in Hildesheim ist ins Wasser gefallen.

Die Idee für ein zentrales Museum über Schlesien wurde nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 wieder aufgenommen und in Görlitz wurde ein Verein gegründet, der rasch die Unterstützung von Seiten des Bundes erhielt und nach einigen Diskussionen auch die des Landes Sachsen. 1994 wurde eine Stiftung ins Leben gerufen, 1999 begannen die Arbeiten und letztes Jahr wurde das Museum eröffnet. “Viele Schlesier, die am Ende des Zweiten Weltkrieges vor der Roten Armee geflohen waren, sich hier auf der anderen Seite der Neiße niedergelassen hatten und vorhatten, in ruhigeren Zeiten wieder in ihre Herkunftsregion zurückzukehren, haben ihre Unterstützung gezeigt, oder sagen wir besser, ihre Kinder haben ihre Unterstützung gezeigt”, berichtet Markus Bauer. Kurz, das Schlesische Museum scheint in Görlitz auf dem Marktplatz willkommen zu sein. Laut dem Direktor “Heimatmuseum”.

Die Sammlung des Museums erlaubt es, die schlesische Kultur und Geschichte der letzten 100 Jahre zu zeigen. “Wir haben viele Schenkungen von Schlesiern erhalten”, erklärt Markus Bauer. “Viele haben ihre Haustürschlüssel aufbewahrt, die Kleidung, die sie beim Übertritt über die Grenze trugen, ihre Koffer, usw. Und oft wollen die Kinder nichts mehr über Schlesien hören, sie, die während ihrer gesamten Kindheit gehört haben, wie schön Schlesien ist, wie traumatisierend die Vertreibungen waren, usw.” Ergebnis: die Erinnerungsstücke landen in der Sammlung des Schlesischen Museums. “Das Museum hat sich zwei Schwerpunkte gesetzt”, führt Markus Bauer genauer aus. “Zum einen wollen wir den Kontakt zu den Schlesiern pflegen, die seit 1945 in Deutschland leben, und zum anderen den zu den Polen, die diese Region nach dem Krieg wieder besiedelt haben und die oft selbst aus der Grenzregion zwischen Polen und der Ukraine vertrieben wurden. Wir wollen ihnen Zeit geben, sich in der Region zu Hause zu fühlen, nachdem sie lange Zeit Angst, vor einer Rückkehr der Deutschen hatten. Aber jetzt ist das Interesse für die Geschichte von Schlesien da!”

Kann man ab diesem Zeitpunkt von einem gewissen grenzübergreifenden Bewusstsein sprechen, Schlesier zu sein? “Schwer zu sagen”, antwortet mir Markus Bauer. “Aber manchmal, bei Treffen zwischen ehemaligen Schlesiern und neuen Bewohnern des jetzt polnischen Gebietes, vermischen sich die Erinnerungen. Einige stellen fest, dass sie auf die selbe Schule gegangen sind, in der selben Straße gewohnt haben, usw. Daher kann man von einer gewissen Einheit über die Grenzen hinweg sprechen. Aber es ist noch nicht sehr weit verbreitet.”

Ein Besuch der Museumssammlungen, die auf deutsch und polnisch gezeigt werden, würde es sicher erlauben, mehr zu erfahren! Ich muss wirklich wiederkommen…warum nicht diesen Winter, um die Ausstellung über das schlesische Porzellan zu sehen!



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